Bauers Depeschen


Freitag, 27. Mai 2011, 732. Depesche



NACHTRAG: Würdiger Saisonabschluss der Blauen als Vizemeister (die Besucher sahen beim 1:1 gegen Worms ein gutes Kickers-Team)



ES GEHT WEITER

Am Samstag, 6. August, steigt im THEATERHAUS zum dritten Mal die Kickers-Unterstützer-Show "Hurra, wir kicken noch!". Saisonstart mit der Band Triple Espresso, der Sängerin Anja Binder, der Comedy-Künstlerin Martina Brandl, den Freestyle-Artisten René Mathussek & Daniel Korte, dem Zauberer Bastian Fischer und Joe Bauer. Stefan Kiss vom SWR-Fernsehen moderiert. Der VORVERKAUF hat begonnen.





KICKERS

SOUNDTRACK DES TAGES

An diesem Samstag (14 Uhr) bestreiten die Stuttgarter Kickers ihr letztes Saisonspiel. 6000 Besucher werden auf der schönen Waldau erwartet, echte Fans und brave Mitläufer. Alle hoffen auf das Wunder: Die Blauen müssen gegen Worms gewinnen, Tabellenführer Darmstadt gegen Memmingen straucheln - bei einem Remis der Hessen sind die Kickers in der Dritten Liga. Das ist machbar, Herr Nachbar. So wahr wie uns der große Wolkenschieber über dem Fernsehturm den Himmel öffnet. Zur Einstimmung eine Erinnerung:



ALS GOTT MAL BLAU WAR

Der erste Bericht, den ich in den Stuttgarter Nachrichten über halbprofessionellen Fußball schreiben durfte, war 70 Zeilen lang und handelte vom Ende der Kickers-Ära Queißner. Das war im April 1979. Nach „Papa“ Queißner wurde ADM Präsident, das blaue Leben bunter und ich Stammgast auf der Stehtribüne.

1999 feierten die Stuttgarter Kickers ihren 100. Geburtstag. Die Kickers baten mich um einen Text zum Thema "Der Kickers-Fan". Das war mir peinlich. Über intime Dinge redet man nicht. Niemand muss sich für seine Vorlieben rechtfertigen.

Es war Juli, der Fußball hatte Pause. Draußen vor meinem Fenster baumelte die Straßenlampe an der Oberleitung, es regnete, und das half mir nicht weiter. Mein Aufsatz endete mit der Zeile: "Die Kickers sind kein Stuttgarter Fußballverein, sondern die emotionale Alternative zu Manchester United." Damals war das richtig, der Verein noch in der zweiten Liga.

Drei Monate später erlebte ich mein größtes Kickers-Abenteuer aller Zeiten, noch besser als das Berliner DFB-Pokalfinale 1987 gegen den Hamburger SV. Überwältigt notierte ich:

"‚Es war der Abend des 12. Oktober 1999. Die Mannschaft spielte im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund, den Tabellenführer der ersten Liga. Entgegen meiner Gewohnheit, im B-Block hinter dem Stahlnetz am Spielfeldrand gesiebte Luft zu atmen, setzte ich mich auf die Tribüne. Dort, auf der Waldau unter dem Fernsehturm, eröffnet sich einem auch bei kühlem Wetter eine Herz erwärmende Aussicht.

Über der Gegengeraden, einem Plattenbau mit dem Charme eines Lagerschuppens, reckten sich die Wipfel des Waldes wie dunkelblau bemützte Köpfe heimlicher Zaungäste. Die Flutlichtscheinwerfer nahmen über dem Dach der Stehtribüne die Baumkronen ins Visier und rückten sie silhouettenhaft ins Zentrum des Waldau-Himmels, während der Nebel stieg. An diesem Tag konnte man glauben, die präzise Raumaufteilung der Kulisse habe sich auf die Spielweise der Kickers übertragen. Das Spielkonzept wurde in dieser Nacht buchstäblich auf den Rasen gezeichnet. Wir konnten die disziplinierten Verkettungen und symmetrischen Verschiebungen der Mannschaftsblöcke erkennen, eine Choreografie, wie sie in der Seifenoper Bundesliga nur selten gelingt. Dortmund mit all seinen Stars hatte nicht den Hauch einer Chance. Die Kickers gewannen 3:1. Das große Fußballrätsel war gelöst: Gott war blau, für eine Nacht."

Der Text war ziemlich pathetisch, aber Gott leider schnell wieder nüchtern. Der Patriarch ADM, das wussten wir, hat zu Lebzeiten zwei Fehler gemacht: Als Präsident zog er keine blauen Jünger neben sich heran, und er duldete die falschen Götter. Bald schloss sich der Waldau-Himmel. Unsere Saison war vorbei.

Immer noch stehe ich m B-Block, seit über 30 Jahren. Es wäre gut, wenn der große Chef auf der Haupttribüne mal wieder blau wäre. Gegen Worms oder so. (In der Dritten sieht man besser.)



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So schön: DER FLANEURSALON IM FLUSS

Der Flaneursalon im Fluss rückt näher. Am Mittwoch, 29. Juni, entern wir das Neckarschiff "Wilhelma". Ausflug auf Stuttgarts letzter Arche der Freiheit - mit den Musikern Zam Helga, Roland Baisch & Friends, Michael Gaedt, Dacia Bridges, Nils Heinrich. Und hier geht's nahtlos zum -> VORVERKAUF



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