Bauers DepeschenSamstag, 13. Juli 2019, 2109. DepescheHIER DER LINK ZUM BAUERNKRIEGSMUSEUM BÖBLINGEN mit vielen Infos. Das Haus ist geöffnet - also hingehen. DEM BÖBLINGER BAUERNKRIEGSMUSEUM DROHT DIE SCHLIESSUNG Diese Zuschrift von Niels Clasen habe ich im Lesersalon erhalten, die ich zur besseren Verbreitung unverändert auch auf diese Seite stelle: Ich bin ein „Fan“ des Böblinger Bauernkriegsmuseums. Ein echtes Highlight der Region! Waren Sie schon mal dort? Wenn nicht – beeilen! Die Sindelfinger/Böblinger Zeitung meldete doch tatsächlich, das „Gutachten“ eines Stuttgarter Architekturbüros und eines Ludwigsburger „Kulturmanagers“ empfehle die Schließung! Bitte an alle: Dem bedrängten, aber verdienstvollen Böblinger Museum „einen Beistand zu thun“. Ein Denkmal für eines der bedeutenden historischen Großereignisse der deutschen wie auch der regionalen Geschichte!! Frage: Was für eine Situation muss entstanden sein, bevor wir uns bewaffnet gegen die Obrigkeit erheben? Böblingens Boden ist blutgetränkt, fand doch im Mai 1525 hier eine der größten und verheerendsten Schlachten des Bauernkrieges statt. Das Bauernkriegsmuseum setzt - nicht zuletzt mit einem großen Diorama der Böblinger Schlacht - den tausenden getöteten Aufständischen ein anschauliches Denkmal. Und nicht zuletzt auch dem unvergesslichen, in Pforzheim 1525 gevierteilten Maler Jörg Rathgeb, der an der Schlacht teilgenommen hat. Erstmals malte er so, dass auch das einfache Volk eine Hauptrolle spielte: Herrenberger Altar, Staatsgalerie. Das Bauernkriegsmuseum ist ein bedeutender, absolut notwendiger Gedenkort für den „großartigsten Revolutionsversuche des deutschen Volks“ (Friedrich Engels), nicht irgendein Touristen-Event, wo man die Besucher/innen zählt, wo man die Präsentation auf veraltet oder zu „textlastig“ abcheckt, wie es das besagte „Gutachten“ macht. Tatsächlich nun empfiehlt das „Gutachten“ des Stuttgarter Architekturbüros Demirag und des Ludwigsburger „Kulturmanagers“ Thomas Knubben die Schließung des Bauernkriegsmuseums. Gemacht offenbar von Leuten, denen jedes geschichtliche Bewusstsein abgeh! Die stören sich an ein paar relativ leicht behebbaren Mängeln, aber empfehlen die Schließung!! Das kann ja wohl nicht wahr sein. Denen gehört das Honorar gestrichen. Ginge es um die Raumnot und andere technische Mängel in den alten Mauern der Zehntscheuer, warum machen die „Gutachter“ keinen Vorschlag zur Erhaltung und Verbesserung (Anbau, anderes Gebäude, Neubau)? Immerhin handelt es sich um die historische Zehntscheuer, die selbst (wie hunderte andere Zehntscheuern im ganzen Land) für den Ausbruch des Bauernkriegs eine entscheidende Rolle gespielt hat, also selbst „Ausstellungsstück“ ist. Von so etwas wissen die „Gutachter“ nichts! Dass es dort einen düsteren Raum gibt, der die elenden Lebensumstände der Bauern um 1500 anschaulich macht - absolut nicht textlastig! Gerade Jugendliche ging der oft nahe! Dem „Gutachten“ ist das keine Erwähnung wert! Entsorgt man so die unbequeme, aufständische, aufrührerische Geschichte dieses Landes? Will man vergessen machen, dass das Recht auf Revolution ein Menschenrecht ist, das einzige wirkliche, wie Friedrich Engels bemerkte? Ich bitte alle, sich zu engagieren, damit nicht „die Bestände des Bauernkriegsmuseum eingelagert“ (so das „Gutachten“) werden. >> Das entsprechende Museums-Konzept der „Gutachter“ soll am kommenden Montagnachmittag, 15. Juli 2019, ab 13:00 Uhr öffentlich im Böblinger Rathaus diskutiert werden. DAZU EIN KURZES, AUFSCHLUSSREICHES INTERVIEW AUS DEN STN: FREIHEITSKÄMPFE Und nicht vergessen: Der Mann, der die Geschichte der Bauernkriege entscheidend aufgearbeitet und veröffentlicht hat, war der Theologe, Dichter und Radikaldemokrat Wilhelm Friedrich Zimmermann. 1807 wurde er in der Stuttgarter Jakobstraße geboren, im Haus mit der heutigen Kneipe Jakob-Stube im Leonhardsviertel. Vor ein paar Jahren haben wir uns im kleinen Kreis darum bemüht, dass eine Gedenktafel an das Haus kommt. Die Stadt hatte daran kein Interesse. Der SPD-Ortsverein, in dem Heinrich Huth von der Jakob-Stube aktiv ist, hat die Sache dann bezahlt. |
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