Bauers Depeschen


Sonntag, 29. April 2018, 1939. Depesche







DER ZEITUNGSSTREIK geht weiter. Vorerst bis zum 1. Mai.



### 20 JAHRE FLANEURSALON ###



BENEFIZ FÜRS GASPARTISCH

Am Dienstag, 15. Mai, gibt es eine kleine Benefiz-Show im Selbstverwalteten Stadtteilzentrum Gasparitsch in Ostheim, Rotenbergstraße 125, gegenüber der Gaststätte Friedenau. Eintritt frei - alle Hut-Spenden zugunsten des Gasparitsch. Bühnengäste im Flaneursalon sind Stefan Hiss, Anja Binder & Jens-Peter Abele.

Anmeldungen: kontakt@stadtteilzentrum-gasparitsch.org



FLANEURSALON AM FLUSS - DIE SHOW IM NECKARHAFEN

An Samstag, 16. Juni 2018, sind wir zum 4. Mal im Stuttgarter Hafen, direkt am Neckarufer. Musik machen Eric Gauthier & Jens-Peter Abele, der Vesperkirchenchor rahmenlos & frei, Toba Borke & Pheel, Hajnal & Friends. Als besonderen Gast begrüßen wir den Kabarettisten Rolf Miller. Durch den Abend führt (voraussichtlich) Dietrich Krauß, der Autor der ZDF-Satireshow "Die Anstalt".

Die Daten: Neckarhafen Stuttgart, Stahlbau Heil, Am Mittelkai 12, 70327 Stuttgart. - Picknick mit Grill ab 16 Uhr. Showbeginn 18:45 Uhr. - Unser Hafen-Gelände ist überdacht. Der Klick zum Vorverkauf: MUSICCIRCUS - Kartentelefon: 0711/ 221105



WOHNUNGSBESETZUNG IN HESLACH

Erst wurde am Samstagnachmittag die kleine Kundgebuung „Menschenrecht auf Wohnen“ auf dem Schoettleplatz abgehalten - dann gab es unter dem Beifall der Beteiligten eine Wohnungsbesetzung in der Wilhelm-Raabe-Straße 4 in Heslach (Nähe Schell-Tankstelle). Die Räume hatten lange leer gestanden. Und die verbliebenen Mieter im Haus wissen nicht, wie es für sie weitergeht, vermuten Spekulationsgeschäfte. Ab sofort wohnen in den besetzen Etagen Menschen, die gern bleiben wollen, u. a. eine Mutter mit Kind, die zurzeit keine andere Wohnung hat. Am Samstag saßen Menschen auf Bierbänken vor dem Haus - ein paar Polizisten hielten sich im Hitergrund. Einer von ihnen, darauf angesprochen, dass sich auch Polizisten in Stuttgart keine Wohnung mehr leisten könnten, sagte: „Ja, das stimmt.“ An diesem Sonntag gibt es ein Hoffest für alle Interssierten in der Raabestraße 4. Ab 14 Uhr.





Bei der Demo auf dem Schoettleplatz habe ich auf Wunsch der Veranstalter Grußworte entrichtet:



Liebe Freundinnen und Freunde,

es ist ein guter Tag heute in Heslach, bei dieser so wichtige Aktion gegen das unsägliche Spekulantentum – und für ein menschengerechtes Wohnen in dieser Stadt – und nicht nur da. Vielen Dank an euch für euren Einsatz und die Möglichkeit für mich, hier ein Grußwort loszuwerden.

Dieser Erwin-Schoettle-Platz hier wurde nach einem ziemlich wirtschaftsorientierten Sozialdemokraten benannt, nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg war er Mitherausgeber der Stuttgarter Nachrichten. Und damit zur Aktualität: Wenn ihr nichts über diese heutige Kundgebung in den Zeitungen lesen werdet, dann hat das einen guten Grund: Wir Journalistinnen und Journalisten sind seit vergangenen Montag im Streik – wir kämpfen gegen respektlose, arrogante Verlagsmanager, die auch noch die letzten Voraussetzungen für einen soliden Journalismus im Sinne einer Demokratie kaputtsparen und abschaffen wollen. Wir streiken für gerechte Löhne und vernünftige Arbeitsbedingungen vor allem für Berufsneulinge. Dies nur am Rande.Es ist für mich heute wirklich ein besonderer Tag hier im Stuttgarter Süden, an dessen Peripherie ich neuerdings selber wohne.

Gelungene Demos des Aktionsbündnisses Recht auf Wohnen habe ich bereits in Stadtteilen wie Zuffenhausen und Hallschlag miterlebt: Auch dort, fern des Zentrums, werden gut erhaltene Wohnungen rücksichtslos platt gemacht und Menschen aus Profitgründen aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und vertrieben.

Deshalb ist dieser Schoettleplatz nun ein guter Anblick: Normalerweise wird hier mit Boccia-Kugeln gespielt, und heute bringen wieder viele Menschen an diesem Ort etwas ins Rollen – sie protestieren im wahren Herzen der Stadt gegen die miserable Wohnungspolitik. Dieses Heslach war ja schon immer ein Biotop der Aufrechten und Aufmüpfigen. Und heute sehen wir im Süden der Stadt wieder die Zeichen der Hoffnung: Auch bei uns in Stuttgart wächst der Widerstand gegen den teils kriminellen Leerstand, gegen die brachiale Mietexplosion und die eklatante Wohnungsnot. Diese Stadt verliert durch den Bau von immer mehr Konfektionskästen und Einkaufszentren ihr Gesicht, ihren Charakter. Was zählt, ist nur noch die leblose Architektur des Konsums und des Profits.

Oft reden die Leute, die kein Geld für einen Urlaub haben, von den Ferien auf Balkonien. Die traurige Wahrheit aber ist: Immer weniger können sich eine anständige Bleibe leisten - geschweige denn einen Balkon.

Liebe Freundinnen und Freunde, es gibt bei uns ein Menschenrecht auf Wohnen. Dieses Recht kann man leider nicht vor Gericht einklagen. Wir als Bürgerinnen und Bürger aber haben das Recht und die verdammte Pflicht, um vernünftige Wohnungen auf die Straße zu gehen.

Die Wohnungsnot spiegelt die sozialen Zustände in unserer Republik: Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Unsere Gesellschaft droht sich immer schärfer zu spalten.

Das Stuttgarter Rathaus überlässt seine sogenannte Stadtplanung seit Jahrzehnten den Investoren und damit den neoliberalen Machenschaften der Spekulanten. Diese brandgefährliche Profit-Politik schürt die sozialen Konflikte, sie ist der Nährboden für Rassismus und das Sündenbock-Prinzip. Die Schwächsten in dieser Gesellschaft sind die Opfer. Viele schieben das Übel den Geflüchtete in die Schuhe. Angesichts des bedrohlichen Rechtsrucks bei uns – wo heute mehr Rechtsnationale und Nazis als Sozen im Stuttgarter Landtag sitzen – erleben wir eine fatale demokratiefeindliche Entwicklung.

Es ist deshalb enorm wichtig, Bündnisse zu schließen, es ist höchste Zeit für Solidarität – das gilt für mich im Übrigen auch für den derzeitigen Zeitungsstreik, ganz egal, welchen Ruf die Medien haben. Auch in diesem Beruf gibt es Menschen mit Sinn für Fairness und Gerechtigkeit, Menschen, die etwas Vernünftiges leisten - und deshalb grüße ich alle hier auf diesem Platz auch im Namen meiner streikenden Kolleginnen und Kollegen.

Bleibt aufrecht und mutig im Kampf um euer Recht auf Wohnen. Vielen Dank.





 

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