Bauers Depeschen


Montag, 04. August 2014, 1328. Depesche



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DIE FAMILIEN-BANDE IM THEATERHAUS

Flaneursalon am 13. Oktober im THEATERHAUS. 07 11 / 4020 720.

Mit Uta Köbernick. Vater Zam Helga & Tochter Ella Estrella Tischa. Toba Borke & Pheel. Vater Roland Baisch & Sohn Sam Baisch. Unsereins macht auch mit.



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Die StN-Fußball-Kolumne:



WIE MALLORCA

Von der Stuttgarter Jägerstraße aus kann man die berüchtigte Weinberghütte der IHK sehen. Den Ort, wo sich die Seilschaften aus Politik und Wirtschaft zu ihren konspirativen Sitzungen treffen und womöglich auch das Schicksal des Fußballs beeinflussen. Unten im Kessel, vor dem Hauptsitz der Industrie- und Handelskammer, brechen wir zu einem der größten Abenteuer unserer Vereinsgeschichte auf. Wir fahren zum Heimspiel in die Fremde.

Früher hätte man von einem Omnibus-Ausflug gesprochen, Landjäger und harte Eier in seinen Sack gepackt und ein gottverdammtes Fahrtenlied gesungen. Heute, im Event-Zeitalter, funktionieren die Dinge weltläufiger. Kurz vor zwölf steige ich in einen Shuttle-Bus. Der Begriff Shuttle verleiht einem Zubringerbus auch dann universalen Glamour, wenn er wie meiner aus Birkhof bei Welzheim kommt und unter Waiblinger Flagge fährt. Ich habe nicht den gelben SSB-Bus erwischt. Meiner ist weiß, ein 410 PS starker Mercedes vom Typ Blue Tec, und das klingt gut: Wir sind blue, blaues Blut, der Treck der Stuttgarter Kickers. Unser Ziel ist 40 Kilometer entfernt. Innerhalb von Stuttgart wäre diese Strecke nicht erwähnenswert, weil du heute zwei Stunden mit dem Auto zur Besorgung einer ordentlichen Brezel brauchst. Wir aber fahren zum Fußballsport in die Kreisstadt Reutlingen.

Es gehört zu meinen Hobbys, bei großen Ereignissen die Namen der Schauplätze zu prüfen. Jägerstraße. Christoph Friedrich Jäger war ein erfolgreicher königlicher Leibarzt. Ein gutes Omen. Seit Jahren ist unser Club ein Fall für die Intensivstation.

Nachdem der Busfahrer eine launige Kegelbruder-Rede zur Einhaltung der Reiseregeln gehalten hat, geht es los. Wir kommen gut voran und sehen schon bald den ersten Blitz. Es regnet. Keiner im Bus singt ein Lied („country roads, take me home“). Volle mentale Konzentration. Jeder weiß, worum es geht. Unser erstes Auswärtsspiel haben wir in Wehen vergeigt, heute müssen wir beim Heimspiel in Reutlingen einen Auswärtssieg einfahren. Und wir fahren, wir fahren. Unsere Destination heißt Kreuzeiche. Als wir uns dem Fußballplatz nähern, sehe ich Truppenbewegungen mit Hunden, wie man sie aus Ländern mit hohem Revolutionspotenzial kennt. Wir haben Glück. Die Polizisten stehen vor blau-weißen Bussen, sind auf unserer Seite.

Die Kreuzeiche verpassen wir beim ersten Landungsversuch knapp, was uns zur Weiterfahrt Richtung Mössingen zwingt. Ein spektakuläres Wendemanöver auf der Straße bringt uns zurück in die Spur. Im Bus brandet Beifall auf, als hätten wir arschweich auf Mallorca aufgesetzt.

Das Stadion an der Kreuzeiche ist ein sehenswertes Architektur-Symbol für den Zustand unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite eine raumschiffartige Tribüne im Bundesliga-Format. Auf der anderen Stehplätze im Gras des Kreisliga-Elends. Mit der Tribüne haben einst Größenwahnsinnige den SSV Reutlingen ruiniert, womit ich beim Grund unserer Reise bin: Der schöne Kickersplatz auf der Waldau wird bis Mitte Februar 2015 aufgerüstet. Wir erhalten die erste Rasenheizung unser Geschichte, eine Knastzelle für Verlierer und eine neue Protztribüne für die gut Gepolsterten.

Aufgrund der Stallorder sitzen in Reutlingen auch wir, die sonst im heimatlichen B-Block aufrecht dem Untergang ins Auge sehen. Was aber interessieren dich eine unwürdige Plastikschale und eine blutige Hämorrhoide, wenn du an der Kreuzeiche Jahn Regensburg mit 3:1 niedermachst. Wo wir sind, ist oben, und wo die Sterne der Blauen Götter leuchten, sind wir daheim. Fern der Waldau eroberten wir Berlin, München, Pfullendorf. Wir überleben auch im Reutlinger Asyl.

Kurz vor sechs, rechtzeitig zur „Sportschau“, erreicht unser Bus die Haltestelle Stuttgarter Hauptbahnhof. Ich bin zurück mit drei Punkten, viel Lebenserfahrung und einem nagelneuen Auswärtstrikot der Kickers. Die Reise ans Licht hat begonnen.



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