Bauers DepeschenDienstag, 24. September 2013, 1177. DepescheTAGEBUCH Warum zerbrechen sich so viele Menschen gratis den Kopf, welche Koalitionen die Parteien der Berufspolitiker bilden sollen? Viel wichtiger ist, sich auf das politische Podium der Nichtparlamentarier zu besinnen. Das ist die Straße. WERTE GÄSTE, heute eine sehr kurze Kolumne, und eigentlich gefällt mir diese Form. Dann die Reklame: Am Montag, 4. November (20 Uhr), feiert der Flaneursalon im Theaterhaus sein fünfzehnjähriges Bestehen. Mit Dacia Bridges & Wolfgang Dauner, Los Santos (mit Stefan Hiss), Roland Baisch, Toba Borke & Pheel - und als Gast Uta Köbernick. Ab Sonntag mache ich 14 Tage Kolumnen-pause, und es wäre beruhigend, vorher noch unbekannterweise ein paar Besucher in unserer Geburtstagsshow begrüßen zu dürfen. Vorverkauf: THEATERHAUS Telefon: 07 11 / 4020 720. Alle weiteren Veranstaltungstermine findet man unten auf dieser Seite, auch den Abend zur Vorstellung von Irme Schabers neuem Buch über die Stuttgarter Kriegsfotografin Gerda Taro. Der Klick zum LIED DES TAGES (Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass an dieser Stelle noch nie ein Song der Toten Hosen verlinkt wurde? Habe ich alle der CDU überlassen.) Die aktuelle StN-Kolumne: DIE LETZTE SCHLACHT Ich hatte kein gutes Gefühl, als das zweitletzte September-Wochenende näher rückte. Zwar war das Wetter gut, eine Art Indianersommer mit verführerischer Frühherbstwärme leuchtete in der Stadt. Aber schon Tage vor der Entscheidung hatte sich dieser Geruch in meiner Nase eingenistet, der Geruch der Niederlage. Niederlagen riechen wie faules Fallobst, und die Typen, die ich kompromisslos unterstützte, hatten noch selten den Duft der Sieger verströmt. Etwas Hoffnung war aufgekeimt, als der Heilige Vater aus heiterem Himmel verkündete, er werde sich fortan auch um die Unterdrückten kümmern. Um die Schwulen, um die Frauen, um die gottverdammten Verlierer. Wenn sogar der Papst seine politische Richtung ändert, sagte ich, dann haben auch wir eine Chance. Die Letzten werden die Ersten sein, weil es nicht falsch sein kann, wenn sich ein Mann zu einer Minderheit bekennt, sein Leben lang. Dann kam dieses September-Wochenende mit dem Tag der Entscheidung, und es was klar: Wir hatten keine Wahl. Diesmal würden wir dem Gegner trotzen, auch wenn die Zeichen schlecht standen. Es gibt Wunder, verehrte Freunde und Genossen, und manchmal siegt die Gerechtigkeit. Wenn du immer unten bist und die anderen immer oben, dann hast du nichts zu verlieren. Also setzte ich aufs Ganze an diesem Tag im Indianersommer. Wenn du unten bist, hast du keine Kohle und keine Macht. Aber du hast Mut und Moral, du bist bereit, aufrecht in den Untergang zu gehen. Du wirst den Gegnern das Fürchten lehren. Es ist keine Schande, auf Seiten der Minderheit zu stehen. Du musst das Beste daraus machen, du musst kämpfen für die Schwachen und dein Lied auch in die schwarzen Wolken singen: „Die letzte Schlacht gewinnen wir.“ Dann wird eines Tages auch der Papst deine Farben tragen. Zunächst sah es aus, als hätten wir eine Chance, unser Ding zu machen. Ich sagte: Die Hoffnung stirbt zuerst. Nicht ich. Dann fiel die Entscheidung an diesem Septembertag. Es war kurz vor Schluss, es war in der verdammten 84. Minute, als der Chemnitzer FC das 1:0 erzielte. Die Stuttgarter Kickers hatten schon wieder ein wichtiges Spiel verloren. Aus, vorbei. KOMMENTARE SCHREIBEN IM LESERSALON ALLE TERMINE AUF EINEN BLICK: MONTAG, 14. OKTOBER: "Die Kamera zieht in den Krieg". Ein Abend mit Irme Schaber, der Biografin von Gerda Taro, im Theaterhaus. Buchvorstellung mit Bilddokumenten, unsereins moderiert, Stefan Hiss singt Lieder aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Die Fotoreporterin Gerda Taro, in Stuttgart geboren und aufgewachsen, starb 1937 mit 26 Jahren im Spanischen Bürgerkrieg. Sie war Kollegin und Lebenspartnerin von Robert Capa. 20 Uhr. FREITAG, 18. OKTOBER: "Occupy Villa Berg" präsentiert im Lokal Landhaus (bei der Villa Berg) Ergebnisse der Initiative. Unsereins liest etwas, Ella Estrella Tischa singt. SAMSTAG, 19. OKTOBER: Kleiner Flaneursalon im Plattencafé Ratzer Records mit Zam Helga und Ella Estrella Tischa im Rahmen der merkwürdigen "Stuttgartnacht". Beginn 20.30 Uhr. FREITAG, 25. OKTOBER: Flaneursalon mit Eric Gauthier, Dacia Bridges und Roland Baisch im schönen Wirtshaus Ochsen in Neuhausen. 20 Uhr. VORVERKAUF DIENSTAG, 29. OKTOBER: "Die Papiertiger" - kleiner Lese- und Liederabend im Café Weiß mit Wolfgang Schorlau, Roland Baisch und Joe Bauer. 19 Uhr. Eintritt frei. MONTAG, 4. NOVEMBER: Große Geburtstagshow im Theaterhaus - 15 Jahre Joe Bauers Flaneursalon. 20 Uhr. 21./22. November: Lesung in Laupheim als Gast bei Jess Jochimsen im SWR DIENSTAG, 26. NOVEMBER: Kleiner Flaneursalon in der Buchhandlung Ebert in Leinfelden-Echterdingen mit Anja Binder & Jens-Peter Abele. 20 Uhr. DIENSTAG, 10., UND MITTWOCH, 11. DEZEMBER: "Die Nacht der Lieder", Benefizshow zugunsten der Aktion Weihnachten der StN, im Theaterhaus. Jeweils 19.30 Uhr. Es gibt noch für beide Abende Karten. FRIENDLY FIRE: NACHDENKSEITEN BLICK NACH RECHTS INDYMEDIA FlUEGEL TV RAILOMOTIVE EDITION TIAMAT BERLIN Bittermanns Fußball-Kolumne Blutgrätsche VINCENT KLINK KESSEL.TV GLANZ & ELEND |
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