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Freitag, 20. April 2012, 894. Depesche



KICKERS siegen in Pfullendorf 2:0



ABWESENHEITSNOTIZ

Hatte eine Pause. Die nächste StN-Kolumne erscheint an diesem Samstag.



FLANEURSALON IN OSTHEIM

Der nächste Flaneursalon findet am Mittwoch, 9. Mai, im historischen Wirtshaussaal der Friedenau in der ehemaligen Arbeiterkolonie Stuttgart-Ostheim statt. Mit Stefan Hiss, Roland Baisch, Anja Binder & Jens-Peter Abele. 20 Uhr. Karten: 07 11 / 2 62 69 24.



WAS KÜNSTLER AUS DEM FLANEURSALON treiben:



HISS, die Polka-Kapelle um den Akkordeon- und Stimm-Virtuosen Stefan Hiss, spielt an diesem Samstag in der Stuttgarter Rosenau. Beginn 21 Uhr.



ROLAND BAISCH, unser Entertainer, gastiert an diesem Sonntag mit seiner Comedy-Show "Der Graue Star" im Theaterhaus (20 Uhr). Zusammen mit dem Klasse-Gitarristen Frank Wekenmann präsentiert er neben Stand-Ups gewitzte, auf den Punkt gespielte Songs. Spezieller Stuttgart-Hit: "Bratislava".



DACIA BRIDGES, unsere Sängerin, hat mit dem Gitarristen Alex Scholpp, dem Schlagzeuger Flo Dauner und dem amerikanischen Star-Bassisten Doug Wimbish die Band Help gegründet. Jetzt ist ihre brandneue Studio-CD im Handel: "Help ... Is On The Way". Am Samstag, 28. April, wird das Album im Stuttgarter Bix vorgestellt:



SOUNDTRACK DES TAGES



HELP, EINE BAND

Es gibt in der Musik diese Dinge, die in jeder Stadt geschehen können, in Seattle, in Helsinki oder in Stuttgart. Städtenamen bedeuten Musikern oft nicht viel, doch an manchen Tagen landen sie an Orten, wo die Musik das Leben zu bestimmen scheint, und umgekehrt.

Die Sängerin Dacia Bridges kommt aus Detroit/Michigan, der Bassist Doug Wimbish aus Hartford/Conneticut, der Schlagzeuger Flo Dauner und der Gitarrist Alex Scholpp leben in Stuttgart, wenn sie nicht gerade mit einer Band auf Tour sind. Sie sind wahr die Geschichten von magischen Begegnungen an Orten, in einem Hotelzimmer, so wahr, wie die Spielarten des Rock 'n' Roll nur deshalb regelmäßig totgesagt werden, um wieder auferstehen zu können.

Als sich Dacia Bridges, Doug Wimbish, Flo Dauner und Alex Scholpp trafen, spielten die Etikettierungen, die Stil-Schubladen von Musik etwa eine so große Rolle wie die Frage, ob oben gerade Schnee fällt oder die Sonne schneit, wenn sie in einem Studio unter Tage musizieren. Sie trafen sich, Zufall oder Schicksal, in Amerika, und sie spürten, dass sie gemeinsam etwas zu erledigen hatten. So begann ein Kapitel deutsch-amerikanischer Freundschaft.

Musikalischen Biografien sind in der Regel für die Datensammler interessanter als für das Publikum. Doug hat unter anderem mit den Rolling Stones gespielt, mit Living Colour, Dacia mit Lemmy Kilmister, Alex mit Traja, mit den Farmer Boys, Flo macht es bis heute mit den Fantastischen Vier, mit Paul van Dyk und so weiter. Da kam eine Menge zusammen, es lag etwas in der Luft, und es taten sich Brücken auf.

Wenn sie sich trafen, knisterte es, und sie wussten: Wir müssen gemeinsam etwas machen, es gibt einen musikalischen Schatz zu bergen. Als sie erstmals zusammen spielten, es war bei der NAMM-Show 2009 in Los Angeles, wurde ihnen schon nach den ersten Akkorden klar, dass dieser Auftritt nicht der letzte war. Was also lag näher, als zu sagen: Help! Und hinzuzufügen: … Is On The Way!

Sie gründeten die Band Help und legen jetzt ihr Album vor: „… Is On The Way“. Alchemisten und Archäologen des Musikgewerbes könnten auf Spurensuche gehen, irgendwo in der Tiefe die Elemente Rock, Metal, HipHop, Soul und Dance aufspüren. Für die Band HELP aber heißt die Substanz ihrer Arbeit nur Musik, es ist die Musik der Zeit, der Rhythmus und der Sound des Unterwegsseins, des Sich-Findens. Eine seelische Verknüpfung, ein explosives Gemisch aus Professionalität und Leidenschaft.

Wenn Dacia Bridges im Eröffnungssong des Albums den „American Dream“ besingt, dann nicht als Verklärung des Amerikanischen Traums, wie wir ihn als Mythos kennen. Es ist der Traum, ein gutes, ein bewusstes Leben zu führen, eines mit Haltung: „It's time to take Miss Liberty back ...“ Die Botschaft von Help lautet, etwas zu schaffen im eigenen kleinen Kosmos, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Stolz zu sein auf seine Arbeit. Und nicht aufzugeben.

Symbolisch für die Entstehung des Albums ist vielleicht der Track „Echoes“, ein Instrumental. Alex sagt: „Das ist ein Jam aus Echos, die jedes Mal etwas anders zurückkommen, die ihre Richtung verändern – und Doug, Flo und mir zuflüstern, was als Nächstes zu tun ist.“ Man nennt das auch Chemie.

Help machen klare, kompromisslose Songs, geprägt von der Freiheit ihrer Do-your-own-thing-Konsequenz, von der Freude an überraschenden Wendungen. Diese Musik bringt kleine Geschichten hervor, Bilder, wie sie eine Zeichnung im Booklet andeutet. Der Grafiker scheint die Szene eines Films als Plakatmotiv festgehalten zu haben: Es bahn sich etwas an, vermutlich in einem Krimi in Schwarzweiß. Wir allerdings sehen die Szene koloriert, sie erinnert uns an das Rätsel, ob wir in Schwarzweiß oder Farbe träumen. So schafft auch die Musik Bilder, die uns nicht loslassen. Wie fühlen die Wucht des pulsierenden Basses, die elektrisierende Virtuosität des Gitarrenspielers, wir werden weggetragen vom betörenden Punch des Trommlers – und erleben die prickelnde Sanftheit von Dacias Stimme, als käme eine geheimnisvolle Frau aus dem Off des Films, als wollte sie uns sagen: Haltet durch, die Dinge ändern sich, wir kommen und wir holen euch, es gibt Gründe, das Leben zu leben.

Wir fühlen, wie diesen Sound Stil und Eleganz guter Künstler prägen. Die Dinge vermischen sich, sie rücken näher. Help is on the way.

(text: jb)



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