Bauers DepeschenFreitag, 11. Mai 2007, 16. DepescheStuttgart. Habe mein Schuhgeschäft am Hölderlinplatz zwecks Erwerb leichter Sommerreifen aufgesucht, der Cowboy-Laden Boots by Boots im Gerberviertel ist dafür ausnahmsweise nicht zuständig. Der Herr im Schuhgeschäft, dessen Namen ich wieder nicht weiß, obwohl ich ihn jeden Tag mindestens einmal im Vorbeigehen grüße, zeigte mir heimlich seinen jüngsten Coup: Irgendwo im Internet hat er ein kleine Antiquität aus Holz erworben, eine Kunstschreinerkiste für das gehobene Lederhandwerk mit der Aufschrift „Wichskasten“.Herr Oettinger hat eine Dame aus den Reihen des „Studienzentrums Weikersheim“, Filbingers ideologischer Kaderschmiede, als persönliche Referentin angeheuert. Die Neue, so ein Boulevardblatt, ist „jung“ und „schön“. Außerdem scharf rechts. Das bedeutet: Herr Oettinger ist geil darauf, nach seiner Grabrede erneut auf sämtlichen Kabarettbühnen der Republik zu landen. VfB-Trainer Veh regt sich auf, weil es DFB-Chef Zwanziger für „gerecht“ hält, wenn Schalke den Titel holt. Veh tobt zu Recht. Gerecht enden Hollywood-Filme. Da gewinnen die Besseren. Beim Torwarttraining mit Coach Peter Schwemmle auf der Waldau festgestellt, dass meine rechte Schulter nicht mehr lange hält. Masseur Franz Kreitinger, Stitzenburgstraße, gibt sein Bestes. Das Wasser im Bad Berg hilft nicht mehr. Es wird eng. Der Rasen ist immer noch hart, der Mairegen hat nichts genützt, der Wind hat alles trocken geföhnt. Die Bundeskampagne „Fit statt fett“ fordert keine Sau zum Torwarttraining, sondern nur zu Wortspielen heraus. Witzkasten. Am Stuttgarter Karlsplatz sollen auf Wunsch eines Kaufhauschefs Luxusbauten entstehen. Politiker faseln schon wieder vom „Tor zur Stadt“. Nicht die Mauer, Mörtel in den Köpfen. In Deutschland gibt es drei große holländische Spielmacher: van der Vaart beim HSV, van Bommel bei Bayern, van Agtmael bei Breuninger. In der Champions League spielt keiner. |
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